Hopp hopp hopp

IMG_0961 Endlich! Überall Kängurus! Und dieses Mal nicht nur am Straßenrand sondern lebendig, um uns herum hoppelnd! Und eigentlich gibt es gar nicht so viel zu den Kängurus zu sagen – weil die Bilder sprechen für sich und jeder kann sich glaube ich denken, was wir uns denken: „Nie hätten wir gedacht, dass Kängurus so flauschig sind!“ und „Wie können wir eines mit ins Flugzeug nach Deutschland schmuggeln?“

Das Gleiche gilt für die süßen Wallabys, die wir im neuen Projekt – einer Breeding Farm für Brush-tailed Rock-wallabys – besucht haben. Da hier die Infos zum Projekt noch auf Project f kommen werden, hier erstmal nur ein paar Fotos der „kleinen Brüder der Kängurus“!

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Känguru Zoey

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Känguru Leyla

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Känguru und Wallabys

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beim Sonnen :)

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Zoey begutachtet unsere Sandwiches

 

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Yellow-footed Wallaby

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Total geplättet in Down Under

Seit 10 Tagen sind wir jetzt in Australien und haben bereits einige Erkenntnisse über Down Under gewonnen, die wir euch nicht vorenthalten möchten. So haben wir festgestellt, dass

  1. es hier doch nicht so teuer ist, wie jeder uns erzählt hat (hurra!)! Der Supermarkt ist billiger als in Neuseeland, Benzin kostet nur 1€/l und unsere Wein-Exzesse in Neuseeland, mit denen wir den 2 Monaten Alkoholentzugs in Australien vorbeugen wollten, wären gar nicht nötig gewesen.

  2. es wird tatsächlich wärmer, je höher in den Norden wir fahren (wir wollen endlich wieder Sonne!)! Angefangen bei regnerischen 11°C in Melbourne ist unser Thermometer auf der Fahrt nach Sydney auf 21°C und Sonnenschein geklettert.

  3. was bei uns Fuchs und Hase ist, ist hier Känguru und Wombat (noch ganz surreal!)! Wenn man nachts außerhalb der Stadt unterwegs ist, sieht man Kängurus rumhoppeln und Wombats durch die Wiesen streifen. Sogar tagsüber bekommt man sie häufig zu Gesicht – allerdings geplättet am Straßenrand…

  4. es bei McDonald’s Eis für 30 Cent gibt (mmmhhh)! Und bei 7Eleven Kaffee für 1$!

  5. Australien europäischer ist als andere Länder, die wir bisher gesehen haben (wie kommt das?)! So waren wir erstmal im Aldi einkaufen und haben uns im IKEA mit flauschigen Handtüchern versorgt.

Neben diesen wichtigen Erkenntnissen der ersten Tage haben wir auch noch ein paar neue Eindrücke gesammelt. Los ging es in Melbourne und von dort aus (mit 2 Zwischenstopps) weiter in Richtung Blue Mountains und Sydney. Insgesamt haben wir so schon 1.300km zurückgelegt! Vor uns liegen derzeit also noch rund 3.000km bis wir in 5 Wochen in Cairns ankommen!

Die bisherigen Highlights gibt es bis dahin hier zusammengefasst:

Melbourne

In Melbourne sind wir mal wieder über Couchsurfing untergekommen und haben so auch gleich noch 2 andere Surferinnen kennengelernt, mit denen wir die Stadt dann gemeinsam erkundet haben. Neben bereits erwähnten McDonald’s und 7Eleven Highlights waren wir auch anderweitig fleißig am Essen – zusammen mit unserem Host ging es in eines der 3 Restaurants der Stadt, die Essen auf Basis von Spenden anbieten. D.h. man zahlt soviel man kann/will und somit kann jeder, egal ob striktes oder großzügiges Budget, sich den Luxus, auswärts essen zu gehen, gönnen. Die Restaurants selbst erhalten ihre Lebensmittel von regionalen Farmern, die diese ebenfalls spenden und die Angestellten arbeiten auf Freiwilligenbasis. Essensreste wiederum werden an ein Gartenbauprojekt gespendet, das diese zum Kompostieren verwendet.

Um das viele Essen auszugleichen, haben wir uns ab und zu auch bewegt – z.B. am Brighton Beach mit seinen vielen bunten Strandhäuschen!

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Brighton Beach

 

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Mit den beiden dt. Couchsurfing Mädels

 

Elliott

Mit den Mädels und Elliott, unserem Host in Melbourne

 

Raymond Island

Von Melbourne ging es dann weiter zu unserem ersten Zwischenstopp in Bairnsdale. Hier konnten wir dank dem Tipp unseres dortigen Hosts dort zum ersten Mal Koalas in freier Wildbahn sehen. Auf der nahe gelegenen Raymond Island gibt es nämlich nicht nur zahlreiche frei lebende Koalas, sondern zusätzlich noch einen Koala-Pfad, auf dem Einiges zu den grauen Tierchen erklärt wird. Z.B. wissen wir jetzt (und haben es sogar selbst gehört!), dass Koalas grunzende Laute (ähnlich wie Schweine) von sich geben!

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Blue Mountains

Momentan ganz oben auf unserer Google-(Not)-To-Do-Liste steht die Frage: Warum heißen die Blue Mountains „BLUE Mountains“? Beim Wandern im dortigen Nationalpark sind uns vor allem grüne Bäume, gelbe Felsen und rote Vögel begegnet – woher also das Blau im Namen?! Schwarze Gedanken hatte außerdem Mateo anscheinend, bevor er sich entschlossen hat, über einen Abgrund zu springen, um an die Spitze des Hanging Rock zu kommen ;)

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Glücklicherweise hat er den Sprung aber überlebt – allerdings gab dieser nur einen kurzen Adrenalin- und Energieschub, wovon wir derzeit mehr gebrauchen könnten. Seit wir in Australien angekommen sind, fühlen wir uns nämlich etwas wie die Kängurus am Straßenrand – geplättet. Die vielen, ständig neuen Eindrücke, die weiten Strecken und das momentan viele Planen und Organisieren haben uns die letzten 2 Wochen ununterbrochen auf Trab gehalten und ein fauler Tag oder sogar Langeweile zu haben erscheint uns momentan geradezu himmlisch! Da es aber inzwischen schon fast 23 Uhr ist, die Wäsche momentan noch im Trockner steckt und wir noch Hosts für einige der Stopps der nächsten Wochen finden müssen, wird das wohl heute auch nichts mehr… Außerdem gilt es noch Sydney zu erkunden, bevor es weitergeht zum nächsten Projekt! Zum Glück gibt es ja aber den 7Eleven Kaffee und das McDonald’s Eis als kleine Energiespender zwischendurch ;)

All over and nearly out already

Die Südinsel.

Nach einigen Berichten von unseren Erlebnissen auf der neuseeländischen Nordinsel nun auch endlich ein Bericht zu unserem Trip einmal rund um die Südinsel.

Warum nur ein Bericht und auch erst jetzt? Irgendwie hat es uns die Südinsel nicht so angetan… Zwar hat uns im Voraus jeder berichtet, dass die Südinsel viel schöner als die Nordinsel sei, aber irgendwie hat sie uns nicht so überzeugt.

Unser Aufenthalt hier hat allerdings auch schon unter einem schlechten Stern angefangen… In Oamaru, unserem ersten Stopp, hatten wir zwar wieder einen Couchsurfing-Host, allerdings (wie es auch mal sein muss), hatten wir hier dieses Mal nicht so viel Glück, wie mit den letzten Hosts. Obwohl sich das Profil des aus Deutschland ausgewanderten Bäckers vielversprechend angehört hat (immerhin gibt es bei ihm daheim richtiges deutsches Brot), haben wir uns nach den ersten 2 Stunden bei ihm zuhause zurückgezogen, um Fluchtpläne zu schmieden. IMG_3215Raus aus der Küche mit uralten Essensresten und dreckigem Geschirr überall, rein in unser (seiner Meinung nach großzügiges und gemütliches) Zimmer – in dem zwischen zwei Müllbergen in der Mitte gerade noch genug Platz für eine kleine (versiffte) Matratze war. Während der Zustand der Zimmer schon zu Überlegungen zur Flucht geführt hat, hat unser Fluchtinstinkt die Führung übernommen, nachdem bei Einbruch der Dunkelheit eine Ratte zielstrebig durch den Gang direkt in die Küche lief. Bah!

Nach der geglückten Flucht ging es dann weiter Richtung Queenstown. Auf der Strecke haben wir dabei den ersten Eindruck der Natur der Südinsel bekommen: beeindruckende Berge, unterbrochen von Seen und Wiesen und unendliche Weiten. Alles in allem wirklich schön – nur kommt zwischen den einzelnen Orten wirklich mal 4 Stunden nichts und die Fahrt kann sich so doch ziemlich ziehen.

Vor allem aber auch, wenn das Wetter dann noch schlecht wird. Der Herbst hat uns hier auf der Südinsel nämlich eingeholt und mit typischem Regenwetter aufgewartet. An sich nicht so schlimm, wenn man eh den halben Tag im Auto sitzt, oder? Definitiv nicht, zumindest bis wir zum ersten Mal nach einer Fahrt im Regen den Kofferraum geöffnet haben und feststellen mussten, dass unser neuer Südinsel-El-Cheapo einen undichten Kofferraum hat und somit unsere Rucksäcke und deren Inhalt die Strecke über im Nassen lagen. Da es dann die nächsten 2 Wochen voll durchgeregnet hat, haben wir unsere Rucksäcke ab da eben auf dem Rücksitz transportiert, d.h. zwar etwas ungemütlich aber ok.

Noch ungemütlicher sollte es dann aber auf dem Weg von Greymouth nach Nelson werden, wo uns Zyklon Ita begleitet hat. Dank des starken Sturms und Regens sowie umgestürzter Bäume und herumfliegender Gegenstände haben wir für die Strecke von 300km ganze 7 Stunden und noch mehr Nerven gebraucht. Zum Glück sind wir aber heil angekommen und hatten dort wieder eine super nette Host-Familie, mit der wir dann die 2 Tage Sturm sicher im Haus verbracht haben.

Leider ist der Regen uns jedoch auch nach dem Zyklon treu geblieben, sodass unsere Wanderung im Abel Tasman Nationalpark buchstäblich ins Wasser gefallen ist. Anstatt die schöne Aussicht auf dem Coastal Track zu genießen, haben wir, bis auf die Unterwäsche durchnässt, nur versucht, so schnell wie möglich die 12km hinter uns zu bringen.

Trotz allem hatten wir aber auch hier einige coole Erlebnisse und in den letzten 3 Tagen sogar Sonne!

So hat Mateo seinen Geburtstag mit einem Sprung in die Tiefe gefeiert – von der 134m hohen Nevis-Bungee-Jump-Base!

Außerdem haben wir in Nelson wieder eine supernette Familie kennengelernt, die uns für 2 Tage aufgenommen hat sowie einen coolen Ex-Downhill-Biker des neuseeländischen Nationalteams, bei dem wir gerade unsere letzten Tage in Christchurch verbringen und der uns zu einem Sprintcar-Race und zum Downhill-biken mitgenommen hat. Außerdem haben wir Gletscher gesehen und einen entspannenden Tag in den Hot Pools in Hamner Springs verbracht.

Jetzt nutzen wir die letzten Tage, um unseren Australien-Trip zu planen – am Donnerstag geht es los!

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Franz Josef Gletscher

 

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Zyklon Ita wütet

 

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Abel Tasman – und das war der Weg vor dem Regen!

Auf den Spuren der Hobbits

Dass wir das Land der Hobbits besuchen, merkten wir bereits auf dem Flug nach Neuseeland. Anstatt der üblichen Sicherheitsbelehrung wurde diese an Bord von Air New Zealand nämlich von Hobbits, Elben und anderen Gestalten aus Mittelerde übernommen.

Natürlich konnten wir es uns dann auch nicht nehmen lassen, den Spuren der Hobbits vor Ort zu folgen – sowohl auf schönen, als auch auf dunklen Wegen…

IMG_0594So ging es letzte Woche erst einmal nach Hobbiton. Mitten auf einer Farm im Nirgendwo wurde hier das Dorf der Hobbits gebaut: mit Hilfe der neuseeländischen Armee wurde Erde bewegt und der Festplatz über dem natürlichen See geschaffen. Außerdem wurden insgesamt 39 Hobbithöhlen (von außen) erbaut und bis auf das kleinste Detail ausgeschmückt. Auch Bilbos große Eiche über dem Haus wurde extra herangeschafft und mit aus Taiwan eingeführten Blättern versehen. So findet man bei einem Besuch eine grüne, idyllische Oase inmitten von Schafweiden und Hügeln. Ursprünglich hätten wir dies aber alles gar nicht sehen können, da die Vereinbarung mit den Besitzern des Landes lautete, nach den Dreharbeiten alles wieder in den Originalzustand zurück zu versetzen. Durch einen Sturm wurde der komplette Abriss jedoch verhindert und was bereits demoliert war, wurde 2009 wieder aufgebaut, als Dreharbeiten für den Hobbit-Film geplant wurden. In einer neuen Vereinbarung zwischen der Produktionsfirma und den Besitzern wurde dabei beschlossen, alles zu erhalten und Touristen zugänglich zu machen. Somit haben nicht nur die Besitzer einen netten Nebenerwerb, sondern wir hatten auch die Möglichkeit, einen Vormittag in Hobbiton zu verbringen! Auf der Tour gab es dabei allerlei Fun Facts zu den Filmen, den Dreharbeiten und den Tricks der Filmemacher, jede Menge Fotos und zum Abschluss noch ein spezielles Hobbitbier im Green Dragon.

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IMG_0680Ganz anders als das gemütliche Hobbiton war unser zweiter Ausflug in das Herr der Ringe Land. Anstatt grüner Wiesen, Vogelgezwitscher und kleiner Häuschen erwartete uns nämlich etwas weiter südlich der Schicksalsberg. Um diesen zu sehen, muss man sich erst mehrfach durch eine mondähnliche Landschaft Berge hinauf und wieder hinunter kämpfen, bis man am Fuße des Schicksalsberges ankommt. Von dort aus geht es dann weiter um vulkanischen Krater herum und an schwefelhaltigen Seen vorbei. Der Weg am Schicksalsberg vorbei, das sogenannten Tongariro Alpine Crossing, ist dabei insgesamt 19,4km lang und dauert zwischen 5,5 und 7,5 Stunden. Wir waren dabei eher von der langsamen Sorte und haben knapp 7 Stunden gebraucht – obwohl wir unserer Meinung nach stramm durchgelaufen sind und auch nur zwei Mal kurz Pause gemacht haben. Da der Weg aber an manchen Stellen kaum ersichtlich ist und quer über Felsen und Steinbrocken führt oder auch mal ein Abstieg durch rutschigen Sand dabei ist, hat es doch mehr Zeit gekostet, als gedacht und entsprechend platt sind wir abends (um ca. 20:30 Uhr) ins Bett gefallen.

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Zum Abschluss unseres Besuches der Nordinsel waren wir dann noch in den Weta Studios, die viele der Requisiten für Herr der Ringe gemacht haben und auch für einen großen Teil der Animationen verantwortlich waren. Während der Tour haben wir dann nicht nur viele der Requisiten sehen und anfassen dürfen, sondern auch mal einen Silikonarm überstulpen dürfen, sodass auch ich mal sehen konnte, wie ein muskulöser Arm mir so stehen würde ;) Man erfährt zudem auch wieviel Arbeit hinter jeder einzelnen Requisite steckt und es wird gezeigt, wie die digitalen Teile des Films erarbeitet werden – alles in allem sehr lohnenswert (und auch nicht teuer) und ein schöner Abschluss unserer Reise zu den Hobbits!

Jetzt geht es weiter auf die Südinsel, wo uns vor allem Natur, aber auch etwas Action erwartet!

In fremden Häusern daheim

Der Ablauf unserer Reise ist normal so: Klamotten in den großen Rucksack, den Sack mit Dreckwäsche gut verschnüren, Kleinkram und Essen in die kleinen Rucksäcke und weiter geht’s, idealerweise zum nächsten Host, den wir über Couchsurfing gefunden haben. Sobald wir dann dort ankommen und unsere Rucksäcke den Boden unseres jeweiligen Schlafplatzes berühren, fühlen wir uns auch schon wie zu Hause und breiten uns aus – denn auch wenn man permanent unterwegs ist (oder gerade dann), braucht man eine Basis, einen Ort, an den man nach den Ausflügen und Erkundungstouren heimkehren kann.

Nachdem wir in Costa Rica und Panama hauptsächlich in Hostels und Guesthouses untergekommen sind, da Couchsurfing dort nicht wirklich bekannt ist, haben uns in Kanada und Neuseeland wieder zahlreiche Menschen in ihr Haus gelassen und uns so noch viel mehr als die Hostels ein „Daheim“ geboten. Immerhin kommt man hier nicht in ein neutral gestaltetes Hostelzimmer zurück, sondern in ein Heim, in dem tatsächlich jemand lebt. Dabei verbindet alle Hosts eine gewisse Offenheit und ein Grundvertrauen in die Menschen – nicht jeder würde schließlich Wildfremde einfach so in sein Haus lassen und ihnen obendrein noch einen Schlüssel geben und das Ganze auch noch völlig umsonst! Trotzdem gibt es aber auch viele Unterschiede zwischen den verschiedenen Hosts und ihren „Couches“ – und da diese bisher oftmals Aufenthalte besonders gemacht haben, mal ein kleiner Blick hinter unsere Couchsurfing-Erfahrungen.

So haben wir uns schon jedes Mal gefreut, wenn uns jemand seine Tür geöffnet hat. Manche der Hosts belassen es auch dabei, und man sieht sich während dem Aufenthalt nicht oft. Andere freuen sich, wenn man sich zu ihnen setzt und mit ihnen quatscht. Sie geben Tipps zu Sehenswürdigkeiten und interessieren sich für unsere bisherige Reise und die weiteren Pläne. Dann gibt es noch die besonderen Hosts, die einen voll mit einbeziehen und mit denen man z.B. Christbaum kaufen geht, zum Sport und ins Kino geht, von denen man persönlich herumgeführt wird oder mit denen man zusammen kocht und isst. Besonders bei letzteren fühlt man sich dann tatsächlich wie bei einem guten Freund daheim und hat nicht das Gefühl, besondere Rücksicht nehmen zu müssen, da man nur Gast ist.

Dann gibt es noch die Unterschiede zwischen den „Couches“ der Hosts. Zuallererst einmal ist dazu zu sagen: wir haben in 59 Nächten Couchsurfing nicht einmal auf einer Couch geschlafen. Wir hatten Luftmatratzen, Matratzen auf dem Boden, einen Futon oder sogar richtige Betten. Die meiste Zeit haben wir sogar Bettwäsche und Handtücher von den Hosts bekommen, manchmal mussten aber auch unsere Reisehandtücher und Schlafsäcke herhalten. Ein Mal hatten wir zwar Bettwäsche, haben aber aus Hygienegründen lieber im Schlafsack geschlafen.

Besonders zu Beginn der Reise mussten wir feststellen, dass Töpfe nicht unbedingt in jeder Küche vorhanden sind – und Nudeln (in Ermangelung eines Topfes) nicht mit Wasser im Backofen gekocht werden können…

Bei manchen Hosts befand sich unser Schlafplatz zwischen Fernseher und Couchtisch, bei anderen wiederum hatten wir unser eigenes Zimmer – in besonderen Fällen sogar mit eigenem Bad oder sogar mit eigenem Bad und Küche!

Viele der Hosts wissen, was es heißt, lange auf Reisen zu sein und bieten einem gleich an, die Waschmaschine zu benutzen – was jedes Mal wahre Glücksgefühle in uns auslöst! ;)

Jeder lässt einen die Räumlichkeiten und Küchengeräte etc. mitnutzen, manche erwarten dafür nichts, andere vielleicht ein selbst gekochtes Essen oder einfach nur ein paar nette Unterhaltungen. Einige Hosts jedoch gehen sogar noch einen Schritt weiter und bieten einem nicht nur eine Unterkunft an, sondern sorgen auch noch für Verpflegung. So sind wir Dank manchen Hosts in den Genuss lokaler Gerichte oder besonderer Dinge, die wir uns eher selten gönnen, wie Wein oder ein saftiges Steak vom Grill oder Grillgemüse, gekommen.

Bei manchen findet man zudem zusätzliche Aufmerksamkeiten, wie z.B. Kosmetikartikel in kleinen Fläschchen, die man auf weiteren Reisen mit ins Handgepäck nehmen kann, Bodylotion und Fön sowie ein Glätteisen im Bad oder auch einfach mal neue Bücher, die man auf die Reise mitnehmen darf.

Zusätzlich zu einem Schlafplatz umsonst (und sonstigen Boni, die einen manchmal erwarten), lernt man dabei unterschiedlichste Menschen kennen und sieht, wie Einheimische wohnen. So waren wir bisher in karg möblierten Wohnungen von Anwälten, die 14 Stunden pro Tag arbeiten (inkl. den Wochenenden), wir waren bei Studenten in ihrem kleinen Apartment, in einer WG, die komplett mit kostenlosen Möbeln aus dem Kleinanzeiger möbliert war und in Häusern von Familien mit und ohne Kinder. Wir haben Stadtwohnungen gesehen und waren auf dem Land. Wir waren in Wohnungen, wo die Besitzer immer da waren, und in Wohnungen, wo wir praktisch allein waren.

Dabei fragen wir uns schon manchmal, was die Hosts dazu veranlasst, ihr Haus komplett Fremden zu öffnen. Bei manchen kommt es daher, dass sie selbst schon viel gereist sind und dabei selbst gesurft sind. Andere mögen es, Menschen aus der ganzen Welt kennen zu lernen oder auch einfach nur ein bisschen Trubel um sich zu haben. Wieder anderen gefällt einfach die Idee von Couchsurfing und sie haben entschieden, das was sie haben, mit anderen zu teilen.

Und das finden wir beachtlich – so haben wir angefangen, über unsere verschiedenen Couchsurfing-Erfahrungen nachzudenken, als wir vor 5 Tagen in unser neues „Zuhause“ eingezogen sind. Dieses übertrifft nämlich alle unsere bisherigen Erfahrungen – sowohl vom Vertrauen der Hosts her, als auch von der „Couch“ her. Nachdem wir nämlich in Pukekohe bei Michael und Marie und ihren beiden Kindern in ihrer großen Villa untergekommen sind, dort unser eigenes Zimmer mit Bad, Kosmetikartikeln, Fön und Glätteisen, Handtüchern und super Abendessen bekommen haben, dachten wir eigentlich, mehr geht nicht mehr. Und das obwohl die beiden selbst nie gesurft sind – auf Couchsurfing sind sie durch einen Bericht im Fernsehen gekommen und teilen seitdem ihr Heim regelmäßig mit Reisenden. Das allein ist schon beachtlich! Als wir dann aber am letzten Abend bei ihnen noch zusammen saßen, haben sie sogar das noch übertroffen und uns, sollten wir in die Gegend kommen, noch ihr zweites Haus am Great Lake, in der Nähe von Taupo angeboten. Da wir sowieso das Tongariro Crossing machen wollten und bisher noch keinen Host in der Nähe gefunden hatten, war das natürlich super! So haben wir von den beiden alle Details zu der Alarmanlage und dem Haus bekommen und konnten einfach rein, sobald wir hier waren, mit dem Angebot, so lange zu bleiben, wie wir wollen. Nach unserer Ankunft und einer ersten Inspektion des Hauses, konnten wir es dann kaum fassen: die beide vertrauen ein komplett (luxuriös) eingerichtetes Haus, mit 5 Schlafzimmern, 3 Bädern, allerlei technischem Schnickschnack, Balkon, Terrasse und großem BBQ sowie einem eigenen Pool zwei Menschen an, die sie zwar flüchtig, aber eigentlich nicht wirklich richtig kennen! Dazu gehört schon viel Vertrauen, das nicht selbstverständlich ist.

Darum, und aufgrund der vielen, überwiegend positiven Erfahrungen mit Couchsurfing, einmal ein GROSSES DANKESCHÖN an alle Menschen, die solch ein Vertrauen haben und so offen sind, insbesondere die vielen tollen Hosts, die wir auf unserer bisherigen Reise kennengelernt haben und die uns bereitwillig ihre Tür geöffnet haben! Wer offen ist und gerne neue und unterschiedliche Menschen kennenlernt, der sollte Couchsurfing selbst mal ausprobieren – entweder als Hosts oder einfach mal selbst surfen. Wir hoffen, noch viele gute Erfahrungen damit zu machen und sind schon gespannt auf unsere nächstens Hosts in Wellington!

Bis dahin schöne Grüße vom Pool!

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Beim Badewannen buddeln

Und weiter geht’s!

In den letzten Tagen haben wir einige coole Sachen erlebt, sodass wir sogar Material für mehrere Beiträge haben. Anfangen wollen wir aber mal der Reihe nach.

So ging es nach unserem kurzen Zwischenstopp in Pukekohe weiter in Richtung der Halbinsel Coromandel, wo wir mal die neuseeländische Variante unserer Thermalbäder ausprobieren wollten. Dafür muss man allerdings erst ein mal die Zeiten von Ebbe und Flut recherchieren – der Ort des heißen Badens ist nämlich nur 2 Stunden vor und nach dem Tiefstand des Wassers zugänglich. Als nächstes erweitert man dann seine Badetasche am besten noch um einen Spaten und los kann es gehen!

Am Hot Water Beach angekommen läuft man dann einfach den anderen hinterher und kommt auch schon bald zu einer Stelle, wo auf einmal jeder wieder zum kleinen Kind wird und mit seiner Schaufel wie wild im Sand buddelt. Anstelle von Sandburgen entstehen hier allerdings kleine Pools.

Dort angekommen taten wir es also den anderen gleich und suchten eine Stelle zum Buddeln unserer privaten Badewanne. Da das von den vulkanischen Strömen, die sich unter dem Strand befinden, erwärmte Wasser mit ca. 60-64° Grad in die gegrabenen Löcher strömt, muss man die Stelle klug wählen: ist man zu nah an den warmen Strömen, wird der Pool viel zu heiß, ist man zu weit weg, kann man auch gleich im kühlen Meer baden.

Als gute schwäbische Häuslebauer haben wir es aber geschafft, uns eine angenehm temperierte Badewanne mit Ausblick auf das Meer zu buddeln und haben das wohlig warme Bad darin sehr genossen!

Etwas später haben wir sogar noch beschlossen auszubauen und unsere Badewanne mit dem Pool unseres Nachbarn zu verbinden :)

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Somit war der Ausflug zum Hot Water Beach ein tolles Erlebnis und eine etwas andere Art des Thermalbadens. Anders war auch unsere zweite  Thermalbad-Erfahrung im Polynesian Spa einige Tage später – umringt von lärmenden und spuckenden asiatischen Touri-Gruppen und umgeben vom permanenten Geruch nach faulen Eiern (aufgrund der Schwefeldämpfe) lohnt sich dieses Erlebnis unserer Meinung nach nicht – vor allem, wenn man daheim einige weitaus schönere Thermalbäder direkt vor der Tür hat!

Aber erstmal nochmal zurück zur Coromandel Halbinsel.

Völlig entspannt ging es vom Hot Water Beach aus dann nämlich weiter zur Cathedral Cove, einer versteckten Felsformation an einem Strand in der Nähe. Erreichbar ist dieser nur durch eine 1-stündige Wanderung, während und nach der man mit folgenden Bildern belohnt wird:

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Das waren dann auch schon die Highlights in Coromandel, von wo aus wir uns dann auch gleich wieder auf andere Pfade begeben haben, dieses Mal in die Fußstapfen großer, haariger Füße! Aber mehr dazu im nächsten Bericht ;)

Neuseeland – Land der Kontraste?

Angekommen in Neuseeland haben wir erstmal unseren Mietwagen der Sparte „El cheapo“ abgeholt. Hier in Neuseeland bieten die Mietwagenfirmen nämlich auch die etwas älteren Modelle an, die dann zu einem günstigen Preis gemietet werden können – die „El cheapos“ eben. Eine gute Sache, wie wir finden, vor allem weil er uns trotz seines Alters flexibel von einem Ort zum anderen bringt! Die etwas an die 90er anmutende Ausstattung oder die leichten Blessuren ringsum stören uns dabei nicht – komisch ist nur, dass er das Lenkrad auf der falschen Seite hat! Da die Neuseeländer aber auch auf der falschen Seite fahren, ist das nicht weiter schlimm ;)

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Die ersten Tage in Mittelerde haben wir dann erstmal Auckland und Umgebung erkundet und hier bereits viele kontrastreiche Eindrücke gewonnen: eine Großstadt, in der man sich nur 20 Min. vom Zentrum entfernt mitten zwischen Kühen und Schafen wiederfindet, Berge und Täler, Wasser und Wiesen, schwarze und weiße Strände und unterschiedlichste Menschen.

So haben wir am ersten Tag die Stadt von oben (vom Mount Eden aus, einem der vielen Vulkane) und von unten aus angeschaut. Am nächsten Tag ging es dann in die Waitakere Ranges zum Wandern und anschließendem Entspannen am Strand – hier ein paar Bilder:

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Aussicht vom Mt. Eden

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Piha Beach

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Waitakere Ranges

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Piha Beach und Lion Rock

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Piha Beach

Tags darauf ging es dann auf die Insel Waiheke. Eine kleine, eher verschlafene Insel mit schönen Stränden zum Schwimmen und vielen Winzern. Bei einem davon haben wir dann auch eine Weinprobe mitgemacht und jeden Tropfen genossen :D

Waiheke

Waiheke

Dann ging es aber auch schon weiter nach Pukekohe, unserem nächsten Stop. Auf dem Weg dorthin sind wir dann auch den ersten Schafen begegnet, gerade mal 20 Min. von der Stadt entfernt. Da man sich bei rund 10 Schafen pro Neuseeländer besser an die Tiere gewöhnen sollte, haben wir uns dann auch gleich mitten ins Getümmel gestürzt!

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Schafe im Ambury Regional Park

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Ein besonderes Schaf

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Ambury Park Kühe

Abends, beim nächsten Host angekommen erwartete uns dann ein weiterer (unerwarteter) Kontrast zu unserer ersten, eher spartanischer und nicht ganz so sauberen Unterkunft. So sitzen wir gerade in einem der 3 Wohnzimmer des Hauses unseres aktuellen Hosts, einem ehemaligen Rugby-Spielers der Auckland Blues und sind schon etwas traurig, dass wir morgen unser Luxusleben hier schon wieder hinter uns lassen. Da uns aber mit Sicherheit noch viele weitere unterschiedliche Eindrücke und Erfahrungen auf unserem Trip durch das Hobbitland erwarten, ist die Zeit andererseits zu schade, um nicht weiter zu reisen. Also schwingen wir uns morgen wieder hinters Lenkrad und fahren (immer schön auf der falschen Seite) in Richtung Coromandel!

The truth

And so here’s the truth. We travel not just to travel and marvel at people, places, things. That’s not just it. That was never just it for us. We travel to learn, to experience, and to feel all the spectrums of being human in this world.

Stephanie Dandan

Cooles Kanada – und zwar in jeder Hinsicht!

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Ausblick von Granville Island auf Downtown

Mehr durch Zufall als durch Planung hat es uns mal wieder in ein Eck verschlagen, das zu Beginn der Reise gar nicht auf unserer Liste stand. So fanden wir bei der Suche nach Flügen von Costa Rica oder Panama aus in Richtung Ozeanien heraus, dass es tatsächlich billiger ist, zuerst nach Kanada zu fliegen und von dort aus dann nach Neuseeland! Also haben wir nicht lange überlegt, sondern schnell gegoogelt, wo es zu dieser Jahreszeit nicht mehr ganz so eisig ist und hatten bald unser nächstes Ziel: Vancouver! Dank Couchsurfing war der 9-tägige Zwischenstopp dann sogar auch inklusive der Kosten vor Ort noch billiger als ein Direktflug von Zentralamerika nach Ozeanien – was will man mehr?!

Gewonnen haben wir hier aber nicht nur die paar Euro, die wir gespart haben, sondern außerdem auch sehr viele schöne Eindrücke und Erlebnisse – zum Einen durch die tollen Menschen, die wir hier kennengelernt haben, zum Anderen aber auch durch die Stadt Vancouver und ihre abwechslungsreiche Umgebung.

Angefangen hat es bei unserer Ankunft mitten in der Nacht, als unser erster Couchsurfing-Host Loc uns vom Flughafen abgeholt hat und wir uns somit schonmal bequem ins Auto setzen konnten. Bei ihm angekommen bekamen wir erst einmal eine Tour durchs Haus und stellten fest, dass wir tatsächlich unsere eigene Wohnung bei ihm haben! So hatten wir ein eigenes Schlazimmer, Bad, Küche und Wohnzimmer für uns, waren aber auch jederzeit im oberen Stockwerk bei Loc und seiner Familie willkommen. Einen besseren Start konnten wir uns gar nicht vorstellen! Das wiederum hat aber nur gezeigt, wie begrenzt unser Vorstellungsvermögen ist…! Am nächsten Tag lud uns Loc nämlich ein, beim Dodgeball Training von ihm und seiner Freundin und deren Team zuzuschauen und neugierig sagten wir natürlich zu. Dodgeball selbst ist ähnlich unserem Völkerball und zumindest ich war ganz froh, nur als Zuschauer beteiligt zu sein und keinen Ball ins Gesicht zu bekommen ;) Anschließend ging es mit Loc, seiner Freundin Lauren und ein paar Teamkollegen noch in ein indisch-chinesisches Restaurant, wo sich die beiden tatsächlich nicht davon abbringen ließen, alle einzuladen! Gesättigt und noch total überwältigt von der Freundlichkeit und Großzügigkeit der beiden ging es dann wieder heim, da wir am darauffolgenden Tag die Stadt anschauen wollten. Freitag ging es dann also nach Granville Island und abends waren wir zu einem Dinner bei Loc mit einigen seiner Freunden eingeladen. Hierfür wollten wir, um uns zu revanchieren, etwas Alkohol kaufen – aber: leichter gesagt, als getan, zumindest in Kanada! Der eigentliche Plan war: früh heim, dann kurz zum Supermarkt, ein bisschen Wein und Bier, vielleicht noch etwas anderes kaufen und dann um 19 Uhr zum Dinner. Unterwegs sahen wir dann aber einen Liquor Store und haben spontan dort Halt gemacht – oder es zumindest versucht. Rein kamen wir nämlich nicht, da man hier ohne Ausweis den Laden nicht mal betreten darf. Also erstmal heim, Ausweis geholt und Richtung Supermarkt. Im Supermarkt angekommen fiel uns dann auf, dass wir ein entscheidendes Detail übersehen hatten: es gibt dort gar keinen Alkohol zu kaufen! Also wieder raus und zurück zum Liquor Store. Dort musste ich dann allerdings wieder vor der Tür warten – da ganze 2 Dokumente pro Person benötigt werden, mit denen man sich ausweisen kann…Irgendwann haben wir es dann aber doch geschafft und sind sogar noch pünktlich zum Dinner gekommen. Dort haben wir dann noch 3 Freunde unserer Gastgeber kennengelernt und wurden gemeinsam in das Geheimnis des Frühlingsrollen-Machens eingeweiht. Auf dem (leider etwas schlechten) Bild sieht man rechts Loc unseren Gastgeber und vor uns die Teller mit dem Reispapier, in die wir die gegrillten Sachen sowie das Gemüse eingewickelt haben.

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Abendessen mit Loc, Lauren (nicht auf dem Bild), Courteney, Leo und Disney

Nach einem weiteren Abend mit sehr vollem Bauch hatten wir dann leider einen regnerischen Tag, an dem wir uns lediglich Downtown angeschaut haben, dieses Mal für unsere Gastgeber gekocht haben und dafür anschließend von den beiden ins Kino eingeladen wurden… So einen tollen Start mit so netten Menschen, so viel Luxus und so vielen unterschiedlichen Unternehmungen hatten wir definitiv nicht erwartet und werden wir so schnell auch nicht vergessen! Auch Locs Eltern, die ursprünglich aus Vietnam kommen und vor 35 Jahren nach Kanada ausgewandert sind, werden wir in Erinnerung behalten. Obwohl sie kaum Englisch sprechen (in Vancouver gibt es sehr viele asiatische Viertel, wo man auch gut ohne Englisch klarkommt), haben sie versucht, mit uns zu kommunizieren und uns stets zu sich eingeladen oder uns Decken, Essen etc. nach unten gebracht. Locs Vater ist außerdem passionierter Karaoke-Sänger, der uns des öfteren mit seinem Chinesischen-Gesang zum Schmunzeln gebracht hat!

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Auf der St. Patrick’s Day Parade

Am nächsten Tag ging es dann zu unseren nächsten Hosts Charly und Kevin. Am ebenfalls verregneten und kalten Sonntag hatten wir dann Dank Kevins Mutter Debbie erst einmal eine private geführte Tour durch Vancouver – bequem im Auto sitzend mit Stopps an den wichtigen Stellen. Außerdem schauten wir uns noch die St. Patrick’s Day Parade an und wurden abends wiederum von Debbie zum Essen bei ihr zuhause eingeladen. Ich bin ganz froh, dass wir keine Waage zur Hand haben, das Ergebnis nach Kanada könnte erschreckend sein ;) Dort bekamen wir dann nicht nur ein gutes Essen, sondern außerdem auch noch ein paar gute Ausflugstipps UND lernten außerdem Kyle O’Reilly, einen alten Schulfreund von Kevin kennen, der inzwischen professioneller Wrestler ist! Auch hier hatten wir also wieder unerwartete Gastfreundschaft erlebt und einzigartige Erlebnisse gehabt.

Montag hatte sich der Regen dann endlich verzogen, geblieben sind aber die Wolken und die Kälte. Trotzdem haben wir uns – im Zwiebellook – aufgemacht, um uns die Umgebung noch etwas genauer anzuschauen. Vancouver ist nämlich richtig vielseitig und bietet nicht nur eine Innenstadt mit Shops, Restaurants, etc. sondern auch Strände, Berge und Parks. Angefangen haben wir dabei mit dem Lynn Canyon Park – ein Tipp von Kevins Vater, da es hier neben der bekannten Capilano Suspension Bridge eine weitere Suspension Bridge gibt – der Unterschied ist aber, dass erstere 25 Dollar Eintritt kostet, während die im Lynn Canyon umsonst ist. Ein super Tipp also, vor allem weil der Park selbst sehr schön ist und wir – wären wir nicht so eingefroren gewesen, dort gerne auch noch etwas gewandert wären.

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Auf der Lynn Canyon Suspension Bridge

Von dort aus ging es dann weiter zum Grouse Mountain – wo wir zwar aufgrund der vielen Wolken leider keinen Blick auf die Stadt erhaschen, dafür aber zahlreiche Ski- und Snowboardfahrer beobachten konnten.

Den Tag darauf haben wir dann im Lighthouse Park verbracht und sind abends noch zu einem Couchsurfer-Treffen in der Stadt gegangen, welches jede Woche stattfindet. Hier kommen immer zwischen 5 und 50 Hosts und Surfer zusammen und tauschen sich aus – bei uns waren es immerhin rund 30 Personen aus aller Welt!

Die letzten Tage hatten wir dann endlich wieder etwas Sonne und konnten so zumindest unseren Zwiebellook auf 4 Schichten reduzieren (während die Kanadier schon munter in T-Shirt und Shorts unterwegs waren) und noch eine schöne Tour im Stanley Park unternehmen.

Wie man sieht, hatten wir also 9 spannende, überraschende, erlebnis- und abwechslungsreiche Tage hier in Vancouver und hoffen, dass das nicht unser letzter Besuch in Kanada war!

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Lighthouse Park

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Lighthouse Park

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Laughing People

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Granville Island

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Stanley Park

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Blick vom Stanley Park auf Downtown

Kunterbunt und einmal rundherum

IMG_2616So schnell kann’s gehen und schon sitzen wir hier am letzten Tag in Costa Rica bei einem Abschieds-Batido, bevor es morgen erstmal wieder in kältere Gefilde geht.

Bevor uns also die Finger einfrieren, noch schnell ein Einblick, wo wir uns die letzten Tage noch so rumgetrieben haben und was wir dort so alles gesehen und erlebt haben!

Nach unseren ersten Tagen an den Stränden von Bocas haben wir die Möglichkeiten dort genutzt und noch einige kleine Ausflüge gemacht. So kann man mit dem Wassertaxi super die umliegenden Inseln anfahren und diese erkunden. Superklein und mit schönem Badestrand fanden wir dabei die Insel Carenero. Weitaus bekannter ist aber der Red Frog Beach auf der Isla Bastimentos. Uns wird diese allerdings weniger wegen dem Strand, als viel mehr aufgrund des einzigartigen Weges dorthin in Erinnerung bleiben! So dachten wir – als alte Wanderer – dass wir uns nicht direkt zum Strand fahren lassen, sondern stattdessen im kleinen Städtchen der Insel aussteigen und dann über einen Weg, der einmal quer über die Insel führt, an den Strand laufen – so ist das faule Rumliegen am Strand dann auch gleich verdient! Los ging es also auf den ca. 4km langen Fussmarsch, für den wir rund 1 Stunde veranschlagt hatten. Zuerst einmal mussten wir uns allerdings mangels fehlender Ausschilderung erstmal durchfragen, um den Weg überhaupt zu finden. Ein hilfreicher Panamá (nicht Panamese oder Panamanese oder sonstwas – wie wir belehrt wurden) war auch gleich gefunden und wir brachen frohen Mutes auf. 20 Minuten später landeteten wir auf den Friedhof – eindeutig (zweideutig) eine Sackgasse. Also nochmal zurück und am besten einen kundigeren Führer finden. Gesagt getan, also auf ein Neues. An der ersten zweifelhaften Abzweigung stand dann auch schon der nächste Einheimische und winkte uns nach links durch und versicherte uns, dass dies der richtige (und offizielle) Fussweg zum Red Frog Beach sei. Ab da ging es dann auch erstmal nur geradeaus, also weiter kein Problem – zumindest, was die Richtung anging. Eigentlich ging es jetzt aber erst los! So entpuppte sich der Fussweg also abenteuerlicher Survival-Track quer durch den Regenwald mit allerlei heimtückischen Fallen. So fielen auf halber Strecke Mateos Schuhe dem Weg zum Opfer und mussten zurückgelassen werden (ab da ging es dann eben barfuss weiter) – danach ging es abwechselnd durch Gestrüpp, Matsch, Wald oder auch mal durch Wasser unverzagt weiter Richtung erholsamen Strand. Vorher allerdings mussten auch meine Schuhe noch aus einer niederträchtigen Schlamm-Falle gerettet werden (seitdem befinden sie sich luftdicht verpackt in einer Tüte in meinem Rucksack und warten dringend auf eine Waschmaschine), zahlreiche Moskitos abgewehrt werden und am Ende, nach 2,5 Stunden Überlebenstraining, war unser Bad im Meer nicht nur wohlverdient, sondern auch dringend notwendig, um den ganzen Schlamm und Schweiss abzuwaschen. Warum die Einheimischen lieber keinen Schritt zu viel machen ist uns jetzt auch klar!

Wesentlich entspannter war da unser kleiner Ausflug zu der Grotte auf der Hauptinsel. Diese kann man komplett durchlaufen (Taschenlampen einpacken!) und sieht dabei tausende von Fledermäusen, die es sich dort bequem gemacht haben.

Das absolute Highlight unserer Ausflüge war aber eine Tour, die wir spontan gebucht hatten. Los ging es dabei um 20:30 Uhr abends und zwar mit dem Boot hinaus aufs Meer. Der erste Stop war vor einer der Inseln, wo das Boot begann, im Kreis zu fahren und so das Wasser aufzuwühlen. Schnell konnte man dann sehen, dass die Wellen, die vom Boot ausgingen, irgendwie anfingen zu leuchten. Wer den Film Life of Pi gesehen hat, kann sich in etwa vorstellen, wie das Ganze aussah (in etwas kleinerem Rahmen natürlich). Das Ganze wurde durch biolumineszente Algen verursacht, die bei Erschütterung dieses Licht abgeben (fragt mich nicht, wie das genau funktioniert, wir haben es uns einfach nur angeschaut ;) ). Weiter ging es dann in einen Wasserkanal und vonIMG_2599 dort aus zu einer Stelle mit biolumineszentem Plankton, wo wir dann auch ins Wasser springen konnten und so selbst das Leuchten erzeugen konnten. Bei jeder Bewegung, jedem Schwimmzug leuchtete es so um uns herum auf und das Gefühl war gigantisch! Hinzu kam noch ein bisschen Nervenkitzel, da alles um einen herum Nacht und dunkel ist. Auf dem Bild haben wir versucht, das Ganze einzufangen.

Nachdem wir rund um Bocas dann alles mehr oder weniger abgeklappert hatten, ging es weiter nach Las Lajas an der Pazifikküste zum nächsten Projekt. Hier gab uns Silke auf ihrer Farm Einblicke in das Ernährungsprojekt von lo tuyo. Dabei geht es darum, die Einheimischen mit ursprünglich heimischen Pflanzen wieder vertraut zu machen und ihnen auch deren Anbau nahezubringen. Wie schon erwähnt, sind nämlich die Supermärkte hier ziemlich mager ausgerüstet was frische Sachen angeht und fast alles ist importiert, obwohl das Land super Voraussetzungen für eine Vielzahl von Früchten und Gemüsen bietet, was aber leider immer mehr in Vergessenheit gerät, da sich nur noch auf Exportprodukte wie z.B. Bananen konzentriert wird – und die Einheimischen kommen dann zu knapp. So hat Silke bei sich z.B. einen Obstgarten angelegt, in dem rund 30 verschiedene Fruchtbäume stehen. Und einen Tag durften wir mit den Arbeiten durchgehen und fleissig heimisches Obst und Gemüse ernten und dabei viel lernen.

Ziemlich beeindruckt waren wir z.B. davon, dass eine einzige Ananas ca. 8 Monate zum Reifen braucht und pro Staude auch nur eine Frucht wächst! Ausserdem haben wir auch unsere eigenen Cashew-Nüsse geerntet und geröstet und wissen jetzt, was für ein Aufwand hinter jeder dieser kleinen Nüsse steckt! So hätten wir zunächst erst einmal überhaupt nicht vermutet, wie eine Cashew-Nuss eigentlich aussieht. Die ganze Frucht wird nämlich so vom Baum gepflückt:

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Der obere Teil mit der Nuss innendrin wird dann von der Frucht getrennt – die Frucht selbst kann dann gegessen oder als Saft ausgepresst werden. Der obere Teil muss dann geröstet werden und anschliessend muss jede Nuss einzeln aufgeklopft werden, um an die Cashew-Nuss zu kommen, welche dann nochmals gesäubert werden muss. Ganz schön viel Arbeit für so ein kleines Ding!

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Nachdem wir bei lo tuyo also viel neues Wissen erlangt hatten, haben wir uns wieder auf den Weg zurück nach San Jose gemacht. Die Stadt selbst bietet dabei nicht viel Sehenswertes (in ca. 2,5 Stunden gemütlichen Rumschlenderns haben wir diese erkundet), man kann aber einige schöne Ausflüge machen – z.B. auf den Vulkan Poas, den wir gestern besichtigt haben. Dort haben wir dann den Krater gesehen und noch einen kleinen Rundgang gemacht und ausserdem unsere Reise noch mit einer bisher völlig fehlenden Erfahrung abgerundet – wir haben trotz langer Hose und Fleecejacke gefroren! Durch die Winde auf dem Vulkan und die tiefhängenden Wolken, die einen dort oben einhüllen, sinkt die Temperatur auf dem Krater auf durchschnittlich 12 Grad – brrrrr!

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Somit sind wir in den letzten 4 Wochen also einmal von einer Küste zur anderen gefahren, von Costa Rica nach Panama und wieder zurück, vom Festland auf die Inseln und wieder zurück und haben nicht nur viel geschwitzt, sondern uns auch tatsächlich noch auf einen warmen Tee gefreut! Alles in allem also kunterbunt und einmal rundherum!